Treffen von Kantonsrätinnen und –räte mit Mitgliedern des Vorstandes

Am 22. Mai trafen sich Mitglieder des Vorstandes mit Kantonsratsdelegationen aus den verschiedenen Parteien zu einem konstruktiven Austausch auf dem Rektorat in Sursee. Im gemeinsamen Austausch wurden die Unentgeltlichkeit des Volksschulunterrichtes, die Frage der ärztlichen und schulzahnärztlichen Untersuche, die Rolle der Schulsozialarbeit sowie die Digitalisierung an den öffentlichen Schulen vertieft besprochen.

Zu diesen Themenbereichen können folgende Rückmeldungen weiter gegeben werden:

Unentgeltlichkeit der Volksschule

Vorschlag VSLLU:
Klärung bzgl. obligatorischen Angebote (was soll ein Kind in der Schulzeit erleben können?) Kantonsbeitrag an anerkannte Angebote zur Chancengerechtigkeit notwendig; idealerweise mit Verpflichtung der Gemeinden (analog zu Weiterbildungsbeiträgen)

Rückmeldungen der Kantonsräte

  • Ziel KR und Regierung ist es, einen Rahmen zu setzen
  • Problematik und Zeitdruck sind dem KR bekannt; Regelung wird deshalb seitens KR schnell erwartet
  • SVP: Ablehnung empfohlen; Bevormundung der Gemeinden und Schulen macht keinen Sinn; nicht die «Flughöhe» des KR, hätte man mit VLG lösen können/sollen
  • CVP: Minimal- und Maximalrahmen durch RRB vorgeben ist richtig
  • SP: Verbindlichkeiten sind wichtig auch mit Blick auf pädagogischen Wert und die Integration
  • FDP: Fokus Postulat Schneider «Finanzierung regeln», aber Fokus Regierung «Rahmen geben und steuern»…
  • Hoher Konsens bei den Anwesenden bzgl. Nutzen der ausserschulischen Lernorte und Veranstaltungen; zur Umsetzung bestehen aber erhebliche Differenzen

Schulgesundheit: Ärztliche und schulzahnärztliche Untersuche

Thematische Eingrenzung:

  • Schule muss gemäss Gesetz Durchführung der Untersuche kontrollieren, hat aber keine Aufgabe/Kompetenz im Bereich der Behandlung von festgestellten Problemen… keine Wirksamkeit!
  • Wirksamkeit ist auch durch Schul(zahn)ärzte in Frage gestellt
  • Rekrutierung Schulärzte immer schwieriger
  • Aufwand mit 100% der Lernenden, obwohl nur bei ca. 5-10% ein Bedarf besteht!

Grundfrage an politische Entscheidungsträger: Ist der Aufwand/Auftrag gemäss Gesundheitsgesetz heute noch gerechtfertigt? Zu welchen Bedingungen/Kosten und mit welchen Nebenwirkungen?
Vorschlag VSLLU: Überprüfung des Auftrags bzw. des Gesundheitsgesetzes in dieser Thematik!

Rückmeldungen Kantonsräte

  • SVP: Argumentation für Abschaffung klar und einfach: bis 4 Jahre interessiert es niemanden, ob ein ärztlicher Untersuch stattgefunden hat; aktuelle Form der Reihenuntersuche kann Qualität nicht sicherstellen und ist nicht mehr zeitgemäss; einzelne Kantone haben Reihenuntersuche (sicher ärztliche Untersuche) kürzlich abgeschafft; am extremsten ist das Problem bei den Schulimpfungen (keine Beziehung zu SuS und Eltern [Beratungsmöglichkeit(Vertrauen]; Verwechslungen bei den Impfungen; was bei Impfreaktion/-nebenwirkungen später im Schulzimmer?)
  • CVP: Ist es Zeit für einen gemeinsamen politischen Vorstoss?
  • FDP: Eltern in Pflicht nehmen; Eigenverantwortung stärken; Problematik in Schule so nicht lösbar
  • SP: Problematik bisher so nicht realisiert; sieht Handlungsbedarf; macht sich aber Sorgen bei der zahnärztlichen Versorgung, weil diese nicht via Krankenkasse abgerechnet würde; wie könnte man dann Eltern/Familien entlasten?

Schulsozialarbeit 

Schulsozialarbeit soll wieder als Pflichtangebot in die Verordnung aufgenommen werden (auch auf Stufe PS); Praxisauswirkungen des Entscheids zur Freiwilligkeit zeigen Notwendigkeit.

 Rückmeldung Kantonsräte

  • SP: Vorgabe in Verordnung müsste wieder gemacht werden; Unterstellungsfrage: was macht Sinn? Was wirkt wie?
  • SVP: Probleme aus Praxisalltag mit IS Verhalten (externe Coaches nicht am Kind – dafür in der Familie); SSA nicht grundsätzlich in Frage gestellt
  • CVP: Nutzen des SSA unbestritten – Niederschwelligkeit als Chance (bevor es schon zu spät ist); manchmal seitens Behörden mit zu wenig Ernsthaftigkeit gegenüber SSA

Digitalisierung an der Volksschule

Digitalisierung (Ausstattung & Support techn./pädagogisch): Schulpoolerhöhung nötig!

Rückmeldung Kantonsräte

  • SVP: Digitalisierung kostet und muss nun irgendwie finanziert werden, weil es mit LP21 angenommen wurde; Risiken aus pädagogischer Sicht?
  • SP: Medienbildung ist eine Kernkompetenz für die Zukunft; zwingend!
  • CVP: alle sind in der Pflicht, für eine gelingende Umsetzung zu sorgen; auch wenn das Kosten
  • FDP: Bedauern, dass die Geräte bereits ab der 3. PS in so grosser Zahl eingesetzt werden sollen (ist sich bewusst, dass dies wohl kaum die Fraktionsmeinung wäre)